Das erste Mal tritt die monatliche Regelblutung durchschnittlich zwischen dem elften und vierzehnten Lebensjahr auf und beeinflusst das Leben von Mädchen und Frauen von diesem Zeitpunkt an monatlich bis zum Beginn der Wechseljahre. Die Periode nimmt keine Rücksicht auf den Zeitpunkt oder die Lebenssituation, lässt sich nicht beeinflussen oder regulieren. Daher passiert es nicht selten, dass Mädchen und Frauen plötzlich und unerwartet in die Situation kommen, dass sie akut Damenhygieneartikel benötigen. Diese Situationen ereignen sich auf der Schultoilette vor einem wichtigen Referat, auf der Toilette der Arbeitsstelle, während eines langen Tages oder auf einer öffentlichen Toilette, vor einem wichtigen Gespräch. Es sind Situationen, in denen Mädchen und Frauen massiv eingeschränkt werden.
Wenngleich die Menstruation ein natürlicher Vorgang ist, so wird sie heute jedoch noch oft problematisiert oder tabuisiert. Hierdurch entsteht ein stark negativ behafteter Umgang mit der Menstruation, welcher beispielsweise dazu führt, dass menstruierende Mädchen sich fälschlicherweise für sie schämen und dem Unterricht fernbleiben. Hinzukommt, dass gerade junge Mädchen ihre Menstruation nicht in regelmäßigen Abständen haben. Sie werden also unter Umständen nicht nur von der ersten Monatsblutung „überrascht“, ohne die notwendigen Hygieneprodukte dabei zu haben.
Auch der finanzielle Aufwand für Hygieneprodukte ist nicht zu unterschätzen. Durchschnittlich 500-mal bekommt eine Frau im Laufe ihres Lebens ihre Periode. Nach einer Berechnung von erdbeerwoche.com müssen Frauen im Laufe ihres Lebens somit durchschnittlich ca. 1.920 EUR für Tampons bzw. ca. 480 EUR für Binden aufwenden. Gerade für Mädchen, deren Familien nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, kann dies ein großes Problem sein. Letzteres beschreibt man mit dem Begriff der „Periodenarmut“. Diese Mädchen und Frauen behelfen sich teilweise auch mit anderen Mitteln, die jedoch zu Gesundheitsrisiken führen können, zum Beispiel wenn Tampons nicht regelmäßig gewechselt werden.
Deshalb fordern wir die Bereitstellung kostenfreier und anonymer Angebote wie die Auslage in den städtischen Schultoiletten oder anderen öffentlichen Einrichtungen unter Zuhilfenahme von Automaten. Mittlerweile befinden sich beispielsweise hygienische und vandalismussichere Spender für Damenbinden und Tampons auf dem Markt, die eine kontrollierte Ausgabe ermöglichen. Zudem müssen ausreichend Entsorgungsmöglichkeiten bereitgestellt werden.