Für den 10.12., dem Internationalen Tag der Menschenrechte, haben die Jungen Liberalen Bonn
zusammen mit der Liberalen Hochschulgruppe Bonn eine Versammlung angemeldet, bei der sie
für die Beendigung der Kooperation zwischen der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität
Bonn und dem örtlichen Konfuzius-Institut demonstrieren. Die Konfuzius-Institute stehen schon
länger dafür in der Kritik, dass die chinesische Regierung Einfluss auf die Lehrinhalte an den
Instituten nimmt und kritische Themen zur Lage in China nicht thematisiert werden können. Laut
der Bundesregierung sind die Konfuzius-Institute Teil der strategischen „Soft Power“-Ausübung der
chinesischen Regierung. Erst in diesem Jahr kündigte die Universität Hamburg an, ihre
Kooperation mit dem örtlichen Konfuzius-Institut zum Jahresende einzustellen. Dies fordern JuLis
und LHG nun auch für das Konfuzius-Institut Bonn.
Johannes Wippern, Vorsitzender der Liberalen Hochschulgruppe Bonn erklärt: „Solange
Konfuzius-Institute einem Einfluss der Kommunistischen Partei Chinas unterliegen, sollten
deutsche Hochschulen ihnen keine Plattform bieten. Die subtile Zensur und Einflussnahme eines
autoritären Regimes hat an unseren Hochschulen nichts verloren. Regimekritische Inhalte wie die
Tibet-Frage, die Menschenrechtsverletzungen gegenüber Uiguren oder das gewaltsame Vorgehen
gegen Demonstranten in Hongkong müssen an unseren Hochschulen vorbehaltlos thematisiert
werden können. Deshalb fordern wir, dass die Kooperation mit dem Konfuzius-Institut beendet wird
und dieses keine staatlichen Zuschüsse mehr erhält.“
Feli Steglich, Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen Bonn ergänzt: „Den kulturellen Austausch mit
China wollen wir nicht unterbinden – im Gegenteil: Chinas Bedeutung in der globalisierten Welt
wächst. Wir brauchen auch in Deutschland mehr Chinakompetenz. Als unabhängige Alternative zu
Konfuzius-Instituten sollten Lehrstühle und Institute zur chinesischen Kultur geschaffen werden,
die unabhängig von politischer Einflussnahme agieren und verstärkt in China verfolgte
Wissenschaftler, Künstler und Menschenrechtsaktivisten einbinden können.“